MEINE FAMILIE – MEINE BASIS
Ich bin sehr bodenständig aufgewachsen. Mein Vater war Metzger, meine Mutter Hausfrau. Ich bin mit meinen drei Brüdern aufgewachsen, wenn wir nach Hause kamen, war immer jemand da. Mein Vater hat mit viel Fleiß ein Eigenheim geschaffen und uns allen die Möglichkeit gegeben, die Schule zu besuchen und „aus unserem Leben etwas zu machen“. Unsere Eltern haben uns viel Selbstvertrauen und sehr viel Liebe mitgegeben. Jedes Kind in unserer Familie konnte seinen eigenen Weg gehen. Unsere Eltern haben uns aber auch gezeigt, dass man sich anstrengen muss, wenn man etwas erreichen will. Das haben meine Frau und ich auch in unserer Familie versucht, unseren zwei Kindern ähnlich weiterzugeben.
Natürlich haben wir Brüder als Kinder oft auch heftig gestritten, bei vier Kindern ist das kein Wunder. Man musste sich gegen die anderen durchsetzen – das zu lernen, schadet nicht. Wir alle haben heute noch eine enge Beziehung zueinander und treffen uns regelmäßig. Auch wenn es hin und wieder Wickel gibt/gab: Blut ist dicker als Wasser.
Mein Freundeskreis ist eine „bunte Mischung“. Meine Freunde habe ich alle noch aus Kindheitstagen. Diese Verbindungen aus der frühesten Jugend haben Bestand, obwohl unsere Lebenswege ganz unterschiedlich sind.
TEAMPLAYER
Meine Eltern haben uns Kindern vorgelebt, dass man ohne Fleiß und Konsequenz nichts erreichen kann – sie lebten uns das Motto „von nix kommt nix“ vor. Aber sie haben uns keine Richtung vorgeschrieben. Bei mir war klar: ich bin nicht der technisch orientierte Mensch. Ich bin der Kommunikative. Dort, wo es „von Mensch zu Mensch“ geht, das ist mein Schwerpunkt. Ich bin ehrgeizig, grundsätzlich sehr neugierig und neuen Dingen gegenüber aufgeschlossen. Ich wollte immer viel sehen, erleben, kennenlernen und bin viel auf der Welt herumgekommen, vor allem beruflich.
Dass ich im Vertrieb gelandet bin, passt also sehr gut. Dass eine meiner ersten beruflichen Stationen der Weinhandel (Morandell) war, passt auch. Essen und Trinken hat für mich etwas mit Lebensqualität zu tun, Wein ist in Österreich ein Kulturgut – wie Bier. Die Herausforderung Stiegl für ganz Österreich mitaufzubauen und ein Team zu führen, habe ich daher gern angenommen.
Ich bin ein Teamplayer, habe aber keine Angst davor Verantwortung zu übernehmen. Aber: man kommt nur dann voran, wenn man ein gutes Team hat und wenn man selbst Einsatz und Fleiß zeigt.
AUS ÖSTERREICH
Mit 33 – nach 15 Jahren als Angestellter – wollte ich mich selbstständig machen. Das liegt auch in meinem Charakter: ich baue gern Dinge „von Null weg“ auf. Gemeinsam mit meinen Brüdern haben wir im Bereich Sonnenschutz – Rollläden, Jalousien, Markisen – gearbeitet, ein Grundstück gekauft, eine Halle errichtet und eine Produktion hingestellt.
2003 bin ich wieder in die Getränkebranche zurückgekehrt. Auch das war Aufbauarbeit. Ich habe diese Dose gesehen und dachte: daraus kann man etwas Großes machen. Mein Partner und ich hatten unsere Idee – den „Hanf-Eistee“ – zur Serienreife gebracht. Und bevor jemand das Falsche denkt: Hanf ist eine uralte Nutzpflanze. Die Bauern haben früher, angefangen bei Seilen, über Kleidung bis hin zu Öllampen, alles daraus hergestellt. Es kommt – wie überall – darauf an, was man daraus macht. Wir haben ein Getränk daraus gemacht. Eines ganz ohne „gewisse Nebenwirkungen“.
Heute haben wir 70 Prozent Exportanteil. Wir haben unsere Firma in Mils, einem Dorf in Tirol. Wenn dir aus der ganzen Welt Menschen bestätigen, dass unser Eistee für sie der Beste ist, kann man sich darüber sehr freuen. Unser Produkt wird seit Anbeginn, seit 2003, in Österreich produziert und sichert österreichische Arbeitsplätze. Das erfüllt mich mit Stolz.
LEIDENSCHAFT FUSSBALL
Fußball war immer schon meine Leidenschaft. Mein Kindheitstraum war es Profi zu werden. Als Jugendlicher habe ich bei Hall gespielt, aber zum Profi hat das Talent leider nicht gereicht. (Mein Markenzeichen waren Laufstärke und Kampfgeist, das Talent war enden wollend. Ein Kreuzbandriss tat sein Übriges.)
Die Leidenschaft für den Sport ist geblieben. Seit 2008 bin ich Obmann des SC Mils 05. Mittlerweile ist unser Verein sportlich aufgestiegen. Wir spielen in Tirol in der zweihöchsten Liga und um den Aufstieg mit – für einen kleinen „Dorfverein“ nicht schlecht. Wir haben vom Fußballkindergarten weg, wo Buben und Mädchen mit vier Jahren anfangen, bis hinauf zur U 15 in jeder Altersklasse eine Mannschaft. Auch aus den umliegenden Gemeinden kommen Kinder zu uns.
Ich halte es für sehr wichtig, dass Kinder Sport betreiben, um fit zu bleiben und um etwas zu lernen. Und gerade beim Fußball lernen sie viel fürs Leben: Zusammenhalt, Sozialverhalten und Teamwork. Man lernt auch sich durchzusetzen, Kampfgeist und mit Konsequenz zum Erfolg zu kommen. Fleiß und eine gewisse Regelmäßigkeit gehören da natürlich dazu. Das sind alles Dinge, die man auch im späteren (Berufs-)Leben braucht.
POLITIK: FRÜH INTERESSIERT – SPÄT EINGESTIEGEN
Als Jugendlicher habe ich viel gelesen. An Politik interessiert war ich schon mit 14, noch mehr ein paar Jahre später. Hainburger Au, Zwentendorf, das waren die Themen damals. Ich habe mir alle Parteien angesehen, aber mit 20 Jahren war für mich klar: wenn, dann nur die Freiheitliche Partei Österreichs. Aber ich brauchte für mich das „reale Leben“ als Basis. Das heißt: ich wollte erst dann in die Politik einsteigen, wenn ich mir bewiesen habe, dass ich es beruflich „geschafft“ habe.
Ich habe auf einen Zeitpunkt gewartet, wo es für mich passt. 2004, bei den Gemeinderatswahlen in Mils, war es dann so weit. Vor der Gemeinderatswahl habe ich bereits in einigen Projektgruppen in der Gemeinde mitgearbeitet. Ich bin auch von anderen Fraktionen angesprochen worden, ob ich nicht kandidieren möchte. Ich habe mich dann an die Freiheitlichen gewandt, habe daraufhin für die FPÖ kandidiert und wurde schließlich Gemeinderat in Mils.
Seither hat sich einiges getan; ich arbeite in der Gemeinde, im Bezirk und im Land bei der Freiheitlichen Partei mit. Seit Herbst 2013 bin ich Abgeordneter zum Nationalrat.
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